TROCKNUNGSANLAGEN
10/2021

Spezialisierung auf Wasserschäden ausgebaut
Es ist zu beobachten, dass in den letzten Jahren Wasserschäden zunehmen. Gerade bei Gebäuden, die in den 60er- und 70er-Jahren erbaut wurden, macht sich langsam Materialermüdung beim Wasser- und Abwassersystem bemerkbar. Ist ein Wasserschaden eingetreten, ist es sehr häufig der Fall, dass in die Dämmschicht unter dem Estrich Wasser eindringt. Dieses Wasser trocknet auf natürlichem Wege nur sehr langsam und meist gar nicht ohne eine technische Trocknung aus. Um diesem steigenden Bedarf an Wasserschadenbeseitigung und anschließender Sanierung standhalten zu können, hat die Malerwerkstätte Böhmer ihr Sortiment um die neueste Generation an Trocknungsgeräten erweitert.
Aber was heißt das genau?
Um das zu verdeutlichen, müssen wir zunächst kurz auf die unterschiedlichen Trocknungsverfahren eingehen. Das Unterdruckverfahren oder auch Saugverfahren genannt, ist das am weitesten verbreitete Dämmschichttrocknungsverfahren in Deutschland. Über eine Kernlochbohrung wird Luft durch die Dämmschicht hindurchgesaugt und dann über einen Wasserabscheider und eine spezielle Filterkette gereinigt wieder in den Raum abgegeben. Die Raumluft wird mit Schematische Darstellung: Unterdruckverfahren, Saugverfahren Trocknungsgeräten getrocknet, so dass die über die Randfugen nachströmende Luft wieder Feuchtigkeit aus der Dämmschicht aufnehmen kann.
Der Nachteil an diesem Verfahren ist, dass es selten „zerstörungsfrei“ angewandt werden kann, da mindestens alle 5 qm eine Bohrung durch den Estrich gesetzt werden muss. Zudem wird in der Dämmschicht ein Unterdruck erzeugt, wodurch der Estrich auf die Dämmung gesaugt wird und die Luft dadurch nicht optimal zirkulieren kann.
Das Überdruckverfahren ist das älteste Verfahren, das am Markt für Dämmschichttrocknungen eingesetzt wird. Hierbei wird die Luft über die Kernbohrung eingeblasen – also umgekehrt zum Unterdruckverfahren. Die trockene Luft durchströmt die Dämmschicht und nimmt dabei Feuchtigkeit auf. Über die Randfugen oder Austrittsbohrungen entweicht die jetzt feuchte Luft in den Raum, die dann von einem Kondensationstrockner entfeuchtet wird.
Der Nachteil ist, dass die Luft unkontrolliert über den Randstreifen austritt und etwaige Keimbelastungen in den Räumen verteilt werden kann. Das Schiebe-Zug-Verfahren ist ein sehr weit entwickeltes Trocknungsverfahren, das die Vorzüge des Überdruckverfahrens sowie die Sicherheit des Saugverfahrens in sich vereint. Warme trockene Luft wird mittels Überdruckaggregat in die Dämmschicht eingeblasen und auf der gegenüberliegenden Raumseite wieder abgesaugt. Die Abluft wird durch Filter gereinigt und in den Raum entlassen oder nach außen abgeleitet. Eine „zerstörungsfreie“ Trocknung über Randfugendüsen / Schlitzdüsen ist somit möglich.
Genau mit diesem Verfahren arbeitet das neue Trocknungsgerät. Der weitere große Vorteil ist, dass Desinfektionsmittel in die Zuluft hinzudosiert werden kann. Dadurch verringert sich maßgeblich die Gefahr der Kontamination von Raumluft durch Keimbelastungen. Durch das Abdichten des Randstreifens mittels luftdichtem Band entsteht gleichzeitig eine dauerhaft elastische Versiegelung der Dämmschicht. Somit ist auch bei einer etwaig vorliegenden Keimbelastung kein Austritt von Sporen und Mykotoxinen im Anschluss an die Trocknungsmaßnahme möglich.
Wird auf die Desinfektion verzichtet, kann sich auch noch nach vielen Monaten der Durchführung eine Schimmelbildung ergeben. Auch der Einsatz des Mikrofilters ist elementar wichtig, damit Keime und Schwebstoffe nicht in die Räume gelangen, was Allergien auslösen oder bei Allergikern gefährliche Reaktionen provozieren kann. Bei Bedarf ist sogar eine Fernüberwachung der Anlage möglich. Bestens ausgestattet starten wir damit in das Jahr 2022.
Wir wünschen Ihnen allen, dass Sie von jeglichem Wasserschaden verschont bleiben! Für den Fall der Fälle sind wir aber sehr gerne für Sie da.